Vernissage - Wegbilder - Aufbruch und Wege

27.02.2017

Wegbilder - Vernissage mit Rainer Bergmann im MGH:

Keine Frage: Zur Eröffnung der Vernissage im Mehrgenerationenhaus hätte sich Alexander Fuchs etwas mehr Gäste erhofft.

Dafür entschädigten die erfreulich hohen Besucherzahlen an den Folgetagen, schließlich war die Ausstellung, die unter dem Label »Wegbilder« gezeigt wurde, äußerst ansprechend wie lehrreich. Die musikalische Begleitung des Eröffnungsabends mit Sekt, Orangensaft und fastenzeitgemäß mit Wasser übernahm einfühlsam das Duo »Buba & Bass« aus Steinbach.

 

In seiner Begrüßung stellte Alexander Fuchs den Künstler Rainer Bergmann vor, den er selbst vor über zwei Jahren in dessen beruflichen Tätigkeit als Supervisor kennen lernen durfte. Er zeigte sich von Anfang an begeistert von der Art, wie Bergmann Alltägliches in seinen Gemälden festzuhalten versteht. Konkret mache er nicht selten den Menschen zum Thema und seine Bilder lassen den Betrachter inne halten. Oft könne man sich selbst in der einen oder anderen Situation wiederfinden oder meinen, einen ähnlichen Ort, eine vergleichbare Begebenheit schon einmal im eigenen Leben erfahren zu haben. In den gezeigten Wegbildern will der Künstler den Raum zwischen konkreten Begebenheiten und der Abstraktion ausloten.

 

Neben seinem Beruf im Sozial- und Beratungsbereich beschäftige sich Rainer Bergmann bereits seit Beginn der 80er Jahre mit der Malerei und ist mittlerweile weit über die Grenzen von Aschaffenburg hinaus bekannt. Malerische Impulse kommen - so formuliert es der Künstler selbst - immer von der genauen Beobachtung der Situation, die ihm das Motiv vorgibt. Dazu verselbstständige sich das Bild im Malprozess und reife zu einer eigenen Gestalt. Unter diesem Aspekt entstand auch das beeindruckende Bild mit dem Titel »Hoffnung«, das im Johannesberger »MGH-Café« bewundert werden kann. So sei schon vor geraumer Zeit Bergmann Teil des MGH Hauses geworden.

 

 

Sich entschleunigen:

In seinen Gedanken und Überlegungen zu dieser Ausstellung ging Rainer Bergmann auf seine Impressionswerke ein, die er ursprünglich auf dem »OLAVS«-Pilgerweg in Norwegen, der 2010 zum europäischen Kulturweg deklariert wurde, zusammengetragen hat. Es ginge um das »Unterwegs-sein« in all seinen Facetten als zentralen Ausdruck menschlichen Daseins. Seine Bilder seien Meditationen, die zum Verweilen einladen, aus dem Hamsterrad auszusteigen, Zeit und Ort zu genießen, sich zu »entschleunigen«. Der Künstler freute sich über das große Interesse und vor allem über die intensiven Gespräche.

 

Gedicht von Antonio Machado y Ruiz (1875 - 1939) als Teil der Ausstellung:

»Wanderer, nur deine Spuren

sind der Weg, und weiter nichts;

Wanderer, es gibt den Weg, nicht,

er entsteht, wenn man ihn geht.

und wendet man den Blick zurueck«,

so sieht man auf den Pfad,

den niemals erneut man je betritt.«

(Text und Bilder: Michael Rosner)

 

Bild zur Meldung: Vernissage mit Rainer Bergmann

Fotoserien


Vernisage Rainer Bergmann (15.03.2017)

Vernisage zur Gemäldeausstellung mit Rainer Bergmann